Mittwoch, 5. August 2015

für einen neuen Erdenbürger...

Was lange währt, wird endlich gut - und vor allem fertig...

Eine gute Freundin von mir durfte im letzten September einen positiven Schwangerschaftstest in Händen halten und ich habe mich sehr mit ihr gefreut.
Schnell war klar, dass ich ihr zur Geburt etwas nähen möchte. Und es sollte auch etwas sein, wovon sie und natürlich auch der Krümel etwas länger davon hat. Kleidung fiel schnell raus, da wachsen die kleinen Zwerge ja zu schnell raus. Dann kam mir die Idee einer Krabbeldecke.
Ich wollte schon immer mal eine Patchworkdecke nähen, warum also nicht?

Ich wartete das Outing ab (es wird ein Junge!) und hielt kurz Rücksprache mit den werdenden Eltern, ob sie es eher geschlechtsneutral oder typisch babyblau möchten. Es sollte eher neutral gehalten werden, aber bisl blau durfte rein. Also ging es los Stoffe gucken.
Die ersten wurden schnell gefunden: Safaritiere auf blauem und gelbem Hintergrund, dazu passende Kombistreifen. Was sich aber schwieriger gestaltete waren die Kombifarben. Ich wollte schon farblich gut passend, aber nicht so viel Mustermix und die Decke sollte auch nicht zu babyhaft werden, dass man sie auch noch etwas länger verwenden konnte.
Nach etlichen Besuchen in drei verschiedenen Stoffgeschäften waren endlich alle Stoffe für die Oberseite gefunden und es konnte an die Planung gehen, wie genau die Decke aussehen sollte.

Dann kam der Zuschnitt, der mich schon einiges an Zeit gekostet hat, aber das war im Rückblick noch das kleinste Stück Arbeit. Zuerst die 36 Quadrate schneiden, dann anordnen und nähen. Dann wieder Schritt für Schritt ausmessen, schneiden, nähen, wieder messen, ausschneiden nähen... So wuchs die Decke...

Endlich war die Oberseite fertig, ich wusste die genaue Größe und nun brauchte ich ja noch einen Stoff für die Unterseite.
Wieder drei Geschäfte abgeklappert nach einem farblich passenden Stoff. Nachdem ich in den ersten beiden Geschäften keinen passenden Stoff fand, und auch der dritte farblich (in meinen Augen) nichts passendes hergab, fiel mein Blick auf einen Straßenstoff und ... blieb hängen!
Ich als Perfektionistin, war hin und her gerissen. Dieser Straßenstoff passt nicht unbedingt zur Oberseite, aber so hätte der Zwerg gleich einen Autospielteppich, der auch noch gepolstert ist und auch mal mitgenommen werden kann...Und man sieht ja immer nur eine Seite der Decke. Ich schlich noch etwas im Stoffladen umher und überlegte...
Dann entschied ich mich für den Straßenstoff, denn die Idee mit dem Autoteppich gefiel mir - so konnte man die Decke wirklich lange benutzen. Also Vlies für die Füllung und Stoff gekauft. Nun konnte es weiter gehen.

Das Zusammennähen von Oberseite, Vlies und Unterseite gestaltete sich etwas schwierig. Am Ende der ersten Seite hatte ich knapp 15cm Oberseite über, aber nichts mehr von der Unterseite - durch das Vlies war alles verrutscht. Also 1,5m wieder auftrennen *argh*, neu und diesmal besser feststecken und weiter gehts. Diesmal klappte es besser, aber an der dritten Seite schlug die Unterseite unbemerkt Falten, die ich mit fest nähte und ich auch erst nen halben Meter später bemerkte. Also wieder auftrennen... Dann lief das Zusammennähen ziemlich reibungslos.

Nun kam das Binding, das mich fast an den Rand des Wahnsinns trieb. Habe halt auch den Fehler gemacht und das Binding schön breit gemacht, weil ich einen breiten Rand haben wollte. Das man Bindings aber eher nur schmal macht, hab ich dann später erst gelernt. Nebenbei haben mich beim Umschlagen die Ecken ziemlich geärgert. Aber auch das schiebe ich auf die Breite...

Nun nur noch Absteppen und fertig - fast.
Auch das Absteppen musste ich durch enges Abstecken vorbereiten, denn auch hier verschob das innenliegende Vlies die Ober- und Unterseite und ich musste ganz vorsichtig nähen. Aber die nächste Schwierigkeit: es war einfach viel zu warm. Ein Nähzimmer im Dachgeschoss bei höchst sommerlichen Temperaturen ist wirklich nicht so doll. Gepart mit einer gut gefütterten Decke auf dem Schoß - war es kaum aushaltbar. Auch der Ventilator brachte nicht die erhoffte Abkühlung. Der Schweiß lief nur so... Also Umzug ins Erdgeschoss an den Esstisch. Hier konnte es - zwar immer noch ziemlich warm - aber erträglich beendet werden.

Gegen Ende habe ich dann noch festgestellt, dass ich wohl besser erst abgesteppt und dann das Binding angenäht hätte - aber am Ende ist man ja immer schlauer...

Naja, die Decke ist fertig und durch die vielen Stunden sind wir beide eng zusammengerückt. Ich habe durch sie viel gelernt und bin sehr zufrieden (auch wenn das ein oder andere noch verbesserungswürdig ist, aber das wird den kleinen Zwerg sicher nicht stören). Der Abschied tut schon ein bisschen weh, aber ich weiß, dass sie in gute Hände kommt. Der neue Erdenbürger, der mittlerweile schon geschlüpft ist, wird bestimmt schöne Stunden auf ihr verbringen!







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